Die Sache mit dem BAUCHGEFÜHL
Manchmal ist es notwendig, den Hund mit Antibiotika, Spot-on-Präparaten, Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten zu behandeln. Die Symptomatik verbessert sich auch, aber vielleicht nicht bis zum erwünschten Ergebnis, oder neue Probleme und Symptomatiken treten auf, etwa:
- schlechter Körper-/ Maulgeruch
- Allergien, Juckreiz
- stumpfes, fettiges Fell
- Entzündungen der Haut und der sekundären Entgiftungswege (Ohren, Augen, Analdrüsen)
- Durchfall, Erbrechen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Bildung von Warzen, Lipomen und vergrößerten Talgdrüsen
- gestörter Zellstoffwechsel (begünstigt Krebserkrankungen!)
- Gelenkerkrankungen
- Schädigungen des Nervensystems (Koordinationsstörungen, Epilepsie) (Quelle: VDT Magazin 4/2018)
Woher kommen nun die Symptome?
Der Hund hat doch ein Antibiotikum bekommen, also sollte doch alles Schädliche bekämpft sein? Ja klar, das ist es bestimmt auch, aber da gibt es ein „Problem“, das vielleicht schon auffällt, wenn man den Namen zerlegt. Nämlich in Anti = gegen und Bios = Leben, also eine Substanz die das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmt oder diese abtötet. Diese Substanz kann sowohl natürlich gewonnen werden (z. B. aus Meerrettich oder auch aus Kapuzinerkresse) oder teilsynthetisch, vollsynthetisch oder auch gentechnisch.
So, nun zu dem eigentlichen Problem: Das Antibiotikum greift alle Mikroorganismen an, nicht nur die schlechten (= krankmachenden), sondern auch die guten (= Darmbakterien, die für das Immunsystem und die Verdauung wichtig sind). Bei diesen bakteriellen Imbalancen im Darm ist die Darmflora nicht mehr richtig in der Lage, ihre Schutzfunktion zu erfüllen. Das hat zur Folge, dass pathogene Keime, Viren, Pilze und Parasiten sich vermehren können und dann auch durchaus Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen (können). Diese zeigen sich dann in Form von Durchfällen, Verstopfungen oder auch als chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Diese falschen (Dysbakterie) Keime lieben Proteine und Kohlenhydrate und verstoffwechseln diese sehr gut, dabei setzen sie Gase und große Mengen Ammoniak frei. Das kann das Darmmilieu empfindlich stören und auch stark verändern, wenn diese Bakterien die Oberhand erlangen. Der pH-Wert des Darms verschiebt sich, es bilden sich Gase (Bauchgurgeln) oder die Funktion des Darms wird gestört (Durchfall; Nährstoffe werden nicht mehr ordentlich aufgenommen).
All diese Bakteriengifte können die Darmbarriere so schädigen, dass es zum Vordringen von fremden Substanzen in die Abwehrzonen kommen kann. Was zu einer Reaktion des Immunsystems führt und sich letztlich in Futtermittelallergien oder Fell- und Hautproblemen zeigt. Ebenso schädigen die Fäulnisprozesse andere Organe, wie z. B. die Leber oder die Nieren, da sie eine viel höhere Entgiftungsleistung erbringen müssen.
Was also tun?
Zunächst einmal sollte der Darm gereinigt werden, denn so kann man den Darm am besten auf den darauffolgenden Aufbau einer gesunden Darmflora vorbereiten. Es ist sehr wichtig, im Zuge der Darmreinigung einen Toxin-Binder zu verwenden, wie z. B. Zeolith (z. B. Purificar von PerNaturam). Dieser wird vom Körper nicht verstoffwechselt, sondern durchwandert den Darm und saugt schwammähnlich die freigesetzten Toxine auf. Man kann auch Mikroalgen wie Spirulina oder Chlorella verwenden. Diese Mikroalgen sind wunderbare Toxin-Fänger im Darm, binden die Giftstoffe und schleusen sie mit dem Kot aus. Außerdem liefern sie Mineralien und Vitamine. Genauso kann ich die Heilerde nennen, ein uraltes Heilmittel, das Wasser und Toxine im Darm bindet und neutralisiert (auch bei Sodbrennen oder Nüchtern-Erbrechen anwendbar, da sie basisch ist und deswegen die Magensäure neutralisiert). Zuletzt müssen natürlich auch die Ausleitungsorgane wie Nieren und Leber gereinigt und angeregt werden, denn so kann der Körper am allerbesten die Giftstoffe loswerden. Sprecht dies bitte mit eurem TA oder besser einem THP oder einem Futtermittelberater ab!
Wie baue ich nun eine gesunde Darmflora auf?
Für den Aufbau einer gesunden Darmflora nach erfolgter Darmreinigung ist nach wie vor ein hochwertiges Futter notwendig, um eine optimale Umgebung für die Besiedelung mit guten Darmbakterien zu schaffen! Der Hund ist, was er frisst! Bitte wenig Getreide, wenig Zucker, hochwertiges Fleisch und gute Fette, Kräuter und Gemüse – um einige wichtige Parameter zu nennen. Um die Zufuhr guter Darmbakterien zu gewährleisten, sind einige empfehlenswerte Zusatzfuttermittel erhältlich. Etwa Anti Forte Prebiotic TopinPur Vet, Anti Forte plus Magen und Darm oder BeneBac Plus Pet.
Wie oft sollten eine Entgiftung und ein gezielter Aufbau der Darmflora stattfinden?
Auf jeden Fall nach Medikamentengaben und da schließe ich Wurmkuren mit ein. Denn diese wirken massiv auf die Darmflora ein. Auch ist es ratsam, an eine Darmsanierung zu denken, wenn der Hund trotz gesunder Ernährung bzw. ohne Hinweise auf spezielle Erkrankungen des Verdauungstraktes immer wieder Durchfälle oder Blähungen hat sowie auch bei unerklärlicher Haut- und Fellproblematik, Allergien oder Unverträglichkeiten.
Natürlich gibt es auch andere „Schuldige“, die an einem ungeklärten Krankheitsgeschehen beteiligt sein können z. B.:
- ÜBER DAS FUTTER: Konservierungs- und Farbstoffe, Medikamentenrückstände, Geschmacksverstärker, Schimmelpilze etc.
- SCHWERMETALLE: aus Impfungen, Futter (z. B. Fisch) oder über Wasser
- MEDIKAMENTE: Narkose, Schmerzmittel, Antibiose, Kortison, Impfungen, Entwurmungen etc.
- ÜBER DIE HAUT: Spot-on-Präparate, Wurmkuren
- UMWELT: Autoabgase, Umweltgifte, Rückstände aus Düngemitteln und Insektiziden in der Landwirtschaft (Quelle: VDT Magazin 4/2018)
Ich hoffe ich konnte ein bisschen für Aufklärung sorgen, warum ein Hund nach der Gabe von Antibiotika nicht unbedingt gesund sein muss und warum es vielleicht sogar schaden kann, die nachfolgende Problematik wieder mit Antibiotika in den Griff bekommen zu wollen.
Patricia Richter
Die aufgeführten Zusatzfuttermittel dienen nur als Beispiel bzw. Fütterungsvorschlag und nicht als verordneter Behandlungsplan. Jedes Tier benötigt bei Problemen einen individuellen Plan und die Darmflora sollte via Labor und einen Dysbiose-Screen vorab bestimmt werden.
Bei Fragen zur Darmsanierung wendet euch gerne an mich!
Patricia Richter (gepr. THP VDT) / PR Little Royal Rascals
E-Mail: info@prlittleroyalrascals.de
Foto Titelbild: © Matthias