Der Hundefutter-Dschungel
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Der Hundefutter-Dschungel

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Stand aktualisiert am 21.06.2023

Stand aktualisiert am 01.06.2021

So behältst du den Überblick!

Wer sich heute für einen Hund entscheidet, wird unweigerlich mit der Frage konfrontiert: „Und was füttert ihr?“ Die Frage nach der Ernährung des Hundes gleicht heute einer Glaubensfrage, denn die Zeiten von Frolic, Chappi, Pedigree und Co. sind längst vorbei. Heute soll gutes Futter in den Napf. Doch woran erkennt man „gutes“ Hundefutter und was macht „schlechtes“ Hundefutter schlecht?

Wie bei Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr sind auch Hersteller von Hundefutter verpflichtet, die Zutaten ihres Futters auf der Verpackung aufzudrucken und nach prozentualen Anteilen zu sortieren. Das bedeutet, dass die Zutat, die an erster Stelle steht, am meisten enthalten ist, gefolgt von der Zutat mit dem zweithöchsten Anteil und so weiter.

Normalerweise wäre es also relativ einfach, die Zutatenliste zu studieren. Leider sind einige Hersteller so „clever“ und verwenden Oberbegriffe für bestimmte Zutaten, so dass es für den Käufer schwierig ist, hinter die Fassade dieser Begriffe zu blicken. Oder wüsstest du spontan, was sich hinter „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ verbirgt? Wir haben daher die Inhaltsstoffe einer sehr bekannten Tierfuttermarke als Beispiel herangezogen und dieses genauer unter die Lupe genommen:

Foto: Frolic
  • Getreide (u.a. 4% Mais, 4% ganzer Weizen)
    Getreide wird hier an erster Stelle genannt. Das Futter besteht also vermutlich zu einem großen Teil aus billigen Füllstoffen, hier wird auch nicht genau aufgelistet, um welches Getreide es sich genau handelt. Es heißt lediglich „u.a. 4% Mais und 4% Weizen“.
  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Rind, u.a. 4% frisches Fleisch)
    Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse an zweiter Stelle. Leider nur insgesamt 4% „frisches“ Fleisch, die restlichen 4% Rind können JEDES Teil vom Rind sein: Hufe, Hörner, Euter etc. Die restlichen Prozente Nebenerzeugnisse sind nicht aufgelistet, d.h. es kann jedes andere Tier verarbeitet worden sein. Für Allergikerhunde problematisch, wenn z.B. Huhn nicht vertragen wird, aber durch die undurchsichtige Deklaration nicht ausgeschlossen werden kann.
  • Öle und Fette (u.a. 0.25% Fischöl, 0.4% Sonnenblumenöl)
    Auch hier wieder: „unter anderem“. Woraus bestehen die anderen Prozente? Ohne detaillierte Deklaration nicht erkennbar.
  • pflanzliche Eiweißextrakte
    Von welchen Pflanzen? Erbsen? Bohnen?
  • pflanzliche Nebenerzeugnisse (u.a. 2% getrocknete Rübenschnitzel)
    u.a. 2% getrocknete Rübenschnitzel – billiger Füllstoff und vor allem problematisch wegen des Zuckergehalts.
  • Mineralstoffe
    Leider auch hier keine genaue Auflistung.
  • Gemüse (4% Karotten, 4% Bohnen)

Ihr seht, bei so einer schwammigen Deklaration ist es unmöglich, genau zu wissen, was im Napf und vor allem im Hund landet. Deshalb würde ich immer zu einem Futter raten, bei dem die Deklaration so detailliert wie möglich ist und eine Ausgewogenheit schaffen kann. Ein Beispiel für ein gutes Dosenfleisch wäre das Nassfutter von der Firma „Matz & Möter“, hier die Sorte “Rindfleisch an Gemüse”:

Foto: Matz & Möter
  • 65% Frischfleisch ausschließlich vom Rind (bestehend aus Muskelfleisch 40%, fleischigem Schlund sowie einem geringen Anteil Innereien bestehend aus Rinderlunge, Rinderherz und Rinderleber)
    Der Unterschied zum vorherigen Futter ist bereits deutlich zu erkennen. Es wurde darauf geachtet, möglichst genau zu beschreiben, WAS das Fleisch genau enthält. Wichtig ist hier auch die Verwendung des Begriffs „Frischfleisch“, denn „Fleisch“ ist nicht gleich „Fleisch“ (s. Übersicht Zusammensetzungen).
  • frisches Gemüse und Kräuter (Kartoffeln, Möhren, Zucchini, Löwenzahn, Petersilie, Thymian)
    Auch hier erkennt man sofort, welche Sorte von Gemüse und Kräutern verwendet wurde.
  • Leinsamen
  • Voll-Ei mit Schale (Freilandhaltung)
  • Öl
    Leider wurde nicht deklariert welches Öl, aber da der Rest der Zutaten in Ordnung erscheint, kann man darüber hinwegsehen. Ein 100% perfektes Alleinfuttermittel wird man kaum finden.

WICHTIG: Das folgende Trockenfutter von Bosch ist im Vergleich zu Frolic ein besseres Trockenfutter, wenn wir nur die reine Deklaration der Begriffe auseinander nehmen. Nicht die Analytischen Bestandteile oder deren Ausgewogenheit!

Foto: BOSCH
  • Frisches Huhn (min. 60 %)
    Futter mit einer tierischen Proteinquelle. Hier ist angeblich viel „frisches Huhn“ enthalten – eine schwierige Definition bei Trockenfutter, da frisches Fleisch normalerweise bis zu 80% aus Wasser besteht. Und hier kann diese Deklaration „Huhn“ sogar bedeuten, dass das ganze Huhn verarbeitet wurde. Also auch Innereien, Schnabel, Füße usw. Die Definition von „Fleisch“ fehlt hier komplett. (s. weiter unten Deklaration zu Wörtern wie Frisch, Frisches Fleisch, Frisches XYZ-Tier: Übersicht Zusammensetzungen)
  • Kartoffelstärke
    Aus Kartoffeln extrahierte Stärke, bindet Wasser.
  • Kochbanane (getrocknet, min. 8 %)
    Sie hat wichtige Vorteile für den Organismus. Frisch und püriert ist sie aber besser als 8 % in einem Trockenfutter.
  • Kartoffeleiweiß
    Hochwertige Eiweißkomponente, die als Nebenprodukt bei der Kartoffelstärkegewinnung anfällt (gute Aminosäurenzusammensetzung).
  • Proteinhydrolysat
    Die Hydrolyse ist ein normaler Vorgang, der mit der Aufspaltung der Nahrung im Magen und Darm des Hundes gleichzusetzen ist. Proteinhydrolysat klingt zugegebenermaßen nicht natürlich, aber in der Chemie wird dieser Vorgang so genannt. Proteinhydrolysat ist gleichbedeutend mit vorverdauter Nahrung – genauer: vorverdauten Proteinen. Denn die Proteine im Proteinhydrolysat sind „vorverdaut“ und zerkleinert.
  • Erbsen (getrocknet)
    günstiger Füllstoff – leider ohne Prozentangabe
  • Zellulosefasern
    Auch Zellulose ist für den Darm von großer Bedeutung, da sie ein optimaler Ballaststoffträger ist und den Darmbakterien als Nahrung dient.
  • Flohsamenschalen, Chicoreepulver
    Sind gute Ballaststoffträger und fördern das allgemeine Wohlbefinden in der Verdauungsregulation.
  • Hefe (getrocknet)
    Ist Eiweiß- und Vitamin-Lieferant (vor allem B1 – wichtiger Bestandteil für die Immunabwehr und unterstützt die Ausbildung eines dichten und schönen Fells).
  • Natriumchlorid
    Zwei lebensnotwendige Mineralstoffe, die hauptsächlich in Verbindung miteinander – als Natriumchlorid (Kochsalz), mit der Nahrung aufgenommen werden.
  • Glucosamine, Chondroitinsulfat
    Unterstützen den Aufbau und die Funktionsfähigkeit von Knorpeln und Gelenken, Sehnen und Bänder und können für starke Knochen sorgen. Reiche Glukosmaninquelle (u.a. in Grünlippmuschel) – beschleunigt die Bildung von Proteoglykanen und Collagen. Wirkt so unterstützend bei beschädigten oder abgenutzten Knorpeln. Chondroitin ist ebenfalls ein Knorpelbestandteil, die bioaktive Form ist das Chondroitinsulfat und wirkt im Bindegewebe als „Stoßdämpfer“. Knorpel werden nicht durchblutet, sondern erhalten ihre Nährstoffe aus der Gelenksflüssigkeit, die bei Bewegung förmlich in den Knorpel eingelaufen werden.
  • Yucca-Extrakt
    Kann oder soll angeblich Kotgeruch reduzieren. Ein etwas unnötiger Zusatz.

Was versteht man eigentlich unter weichem (soft) oder halbfeuchtem Trockenfutter wie bei Bosch?

Sorten, die als „soft“ oder weicher deklariert sind oder mit Restfeuchte werben, enthalten oft sogenannte Weichmacher. Wenn dein Hund also empfindlicher ist (Verdauungsprobleme, Magenprobleme, Allergien), dann lass dich unbedingt von einem Ernährungsberater oder Tierarzt beraten, der sich mit dir und deinem Hund auseinandersetzt. Es gibt dann u.U. ein Futter auf Rezept – z.B. von Vet Concept (keine Angst, das bedeutet nicht, dass ihr jedes Mal zum Tierarzt rennen müsst oder dass es teurer wird).

Weniger sollte mehr sein

Eines sieht man anhand des Bosch-Futters besonders gut. Nämlich die Menge der Inhaltsstoffe – hier ein Kräutlein mit 0,02%, da ein Öl mit 1%. Alles keine schlechten Zutaten – warum also finden wir das problematisch? Nun, aus einem einfachen Grund: Hunde haben immer häufiger Probleme wie Umweltallergien, Futterallergien oder Futterunverträglichkeiten – sie haben immer öfter Hautprobleme, Magenprobleme und einen allgemein unausgeglichenen Gesamtzustand. Ich drücke allen die Daumen das es nie soweit kommt, aber bei Futtersorten mit extrem vielen Inhaltsstoffen hat man nun das Problem, dass man ein Futter finden müsste, das all diese Inhaltsstoffe NICHT hat. Du siehst also viel, hilft nicht immer viel. Allergien oder Unverträglichkeiten können ein sehr komplexes Thema sein und ich werde in einem anderen Beitrag darauf eingehen.

Schauen wir uns also ein Deklarationsbeispiel mit wenigen, Inhaltsstoffen an:

Foto: VetConcept
  • Gemüse (Süßkartoffel getrocknet)
    Hauptbestandteil als Kohlenhydratlieferant hier Süßkartoffel (ideal, wenn Hunde z.B. kein Getreide vertragen) leicht verdaulich.
  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Büffelfleischmehl)
    Eine Proteinquelle – Fleischmehl, vor allem wie hier mit der benannten Tierart ist eine hochwertige, proteinreiche Zutat für ein Trockenfutter (mehr dazu weiter unten: Fleischmehl).
  • Öle und Fette
    Leider nicht deklariert was für ein Öl und welche Fette
  • Saaten (Leinsamen)
  • Pflanzliche Nebenerzeugnisse (Cellulose)
    Reste der Pflan­zen­ver­wer­tung
  • Mineralstoffe
  • Algen (Chlorella vulgaris)
    Vitalstoffe aus der Alge sollen den Stoffwechsel fördern und somit das Wohlbefinden eines sensiblen Hundes unterstützen.
  • Hefe extrahiert getrochnet (Quelle für MOS)
    Zucker­ver­bin­dun­gen, werden als Nah­rungsergänzung bei­ge­mischt. MOS (Mann­a­noli­gosac­charide) soll eine posi­tive Wirkung auf den Bak­te­ri­en­be­satz im Darm haben.

Prozentangaben fehlen mir bei diesem Futter leider generell.

Fleischmehl? Zu Unrecht unterschätztes Protein?

Am Beispiel von VetConcept erklärt: Büffelfleischmehl klingt für die meisten erst einmal nicht so toll. Viele denken sicher, Fleischmehl sei kein richtiges Fleisch. Abgesehen davon, dass in Trockenfutter ohnehin KEIN frisches Fleisch enthalten sein kann. Denn das Fleisch wird entweder vor oder während der Verarbeitung getrocknet. Das heißt, das enthaltene Fleisch wurde bereits auf mindestens 100 Grad erhitzt, getrocknet und dann zu Pellets gepresst. Stellen wir also eine kleine Beispiel-Rechnung auf um Fleisch und Fleischmehl zu differenzieren.

Zutatenliste (Beispiel):

  • Huhn (enthält mind. 30% frisches Hühnerfleisch) – anschließend findet man keine weitere Auflistung von Fleisch

Dies wäre ein Futter, welches nicht mit einem hohen Fleischgehalt zu bewerten wäre! Auch wenn 30% gar nicht so schlecht klingt. ABER 30% Frischfleisch, bestehen aus bis zu 80% Wasser!

Das bedeutet im Umkehrschluss das ein Futter mit 20% reinem Fleischmehl welches also schon trocken ist für ein Trockenfutter gar nicht mal so schlecht wären.

Aufpassen: Tiermehl ist nicht gleich Fleischmehl

Etwas anders sieht es bei Tiermehl aus, also z.B. „Geflügelmehl“ ohne das Wort Fleisch dazwischen. Das bedeutet nämlich, dass in diesem Mehl das ganze Tier enthalten ist, also auch Schnäbel, Federn, Krallen und andere billige Füllstoffe. Natürlich kann auch Fleischmehl einen gewissen Anteil an Knochen enthalten – hier sollte man sich den Kalzium- und Rohaschegehalt auf der Verpackung genauer anschauen. Ein Kalziumgehalt von mehr als 1,3 % und ein Rohaschegehalt von mehr als 7 % können ein Hinweis auf einen hohen Anteil verarbeiteter Knochen sein.

Neben der Zutatenliste und der Reihenfolge der Zutaten ist es daher sehr wichtig, einen Blick auf die Analysedaten des Futters zu werfen. Ein sogenanntes Alleinfuttermittel ist so zusammengesetzt, dass es dem Hund im besten Fall an nichts fehlt, wenn es um Vitamine und Mineralstoffe geht.

Eine gute Richtlinie ist die folgende Liste für Trockenfutter eines erwachsenen Hundes:


Trockenfutter-Inhaltsstoffe (für adulte Hunde – Alleinfutter)

Rohprotein:
mindestens 18% (üblich sind 20–26%)
(Auf hochwertige Proteinquelle in den Zutaten achten, am besten Muskelfleisch!)

Rohfett:
mindestens 5% (üblich sind 6–17%)
(Wichtige essenzielle Fettsäuren, die der Hund im Körper nicht selbst herstellen kann und den notwendigen Energiebedarf deckt. Hoher Fettanteil erhöht Energiegehalt des Futters)

Rohasche:
unter 10% (üblich sind 4.7–8.7%)
(Rohasche ist der Anteil eines Futters, der übrig bleibt, wenn man es bei sehr hohen Temperaturen verbrennt. Der Wert gibt Auskunft über enthaltene Mineralien. Hoher Rohaschegehalt weist auf Verarbeitung von vielen Knochen oder Federn hin, welche schwer verdaulich sind! )

Rohfaser:
mindestens 1% (üblich sind 2-4.5%)
(Unverdauliche Pflanzenbestandteile, Ballaststoffe, sorgen für gute Kotkonsistenz)

Trockenfutter-Zusatzstoffe (Vitamine und Mineralstoffe), pro 100 g:

  • Kalzium 0.8 – 1.2 g
  • Phosphor 0.6 – 0.9 g
  • Natrium 0.4 – 0.6 g
  • Vitamin A 850 – 1700 IE
  • Vitamin D 85 – 170 IE
  • Vitamin E 8 mg

(Quelle: Ernährung des Hundes. Grundlagen, Fütterung, Diätetik, von Helmut Meyer, Jürgen Zentek)


Welpenfutter

Aus der Analyse-Tabelle ist bereits ersichtlich, dass Welpen im Gegensatz zu ausgewachsenen Hunden einen ganz anderen Bedarf an Inhaltsstoffen haben. Für Welpenfutter gilt grundsätzlich, dass jedes Futter, das explizit als Welpenfutter deklariert ist, alle wichtigen Inhaltsstoffe für ein gesundes Wachstum enthält.

Welpenfuttersorten enthalten in der Regel mehr Rohfett, da junge Hunde mehr Energie benötigen. Idealerweise hat das Futter ein Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1,2-1,5:1, um eine Über- oder Unterversorgung mit Calcium zu vermeiden und ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Leider gibt es auch in dem Bereich extrem viele Futterhersteller die Defizite im Wachstum des Welpen verursachen um Profit zu machen.

TIPP: Die Umstellung von Welpen- auf Adultfutter erfolgt je nach Endgröße des Hundes zu unterschiedlichen Zeitpunkten, beim Corgi ist das in etwa mit 10-12 Monaten.

Umstellung von Welpen- auf Adultfutter – allgemeine Futterumstellung

Bei der Umstellung auf ein neues Produkt ist darauf zu achten, dass schrittweise vorgegangen wird, um Verdauungsstörungen* zu vermeiden:

*Allerdings gibt es auch hier Unterschiede (Packungsbeilage genau lesen, auch Mischkonsum kann zu Problemen führen!)

Der Umstieg von einem Junior- auf ein Adultprodukt desselben Herstellers ist in der Regel am unproblematischsten. Oft ist ein direkter Wechsel möglich.

Futterempfehlungen

Nassfutter:

  • REICO (wer mehr über REICO wissen möchte schreibt mich gerne an: Kontaktformular)
  • Matz & Möter
  • MjamMjam
  • Terra Canis
  • Rinti (aber sehr genau auf die Inhalte achten)
  • Pfotenliebe
  • MACs
  • Granatapet
  • Goood
  • NutriCanis

Wichtiger Hinweis: Nicht bei allen Marken egal ob Nass- oder Trockenfutter, sind alle Sorten durchweg gleich gut, daher wirklich auf die Inhaltsstoffe achten!

Trockenfutter:

  • REICO (wer mehr über REICO wissen möchte schreibt mich gerne an: Kontaktformular)
  • Real Nature Crafted Choice
  • VetConcept
  • Granatapet
  • Josera
  • Goood
  • Lotties Häppchen
  • Wildes Land
  • WOW
  • NutriCanis

Übersicht „Zusammensetzungen“

Hier noch ein paar Zusammenfassungen für so manche u.U. merkwürdig klingenden Zusammensetzungen.

tierische Nahrungsquellen:

  • (fri­sches) Fleisch (ent­we­der nur als Fleisch oder auch Huhn, Rind etc.): Bezeich­net fri­sches oder ent­spre­chend haltbar gemach­tes Fleisch warm­blü­ti­ger Land­tiere, wie es in der Roh­masse zuge­ge­ben wird. Durch den hohen Flüs­sig­keits­ver­lust bei der Ver­ar­bei­tung sinkt möglicherweise der hier ange­ge­bene Pro­zent­wert in der Tro­cken­masse stark.
  • Fleisch (min. X% von Y): Bezeich­net fri­sches oder ent­spre­chend haltbar gemach­tes Fleisch, wie es in der Roh­masse zuge­ge­ben wird. Die min. X% geben den Min­dest­an­teil von Fleisch des Tieres X an. Damit eine Sorte nach einem Tier benannt werden darf, müssen mindestens 4% Fleisch von diesem Tier enthalten sein.
  • Fleisch­mehl: Mehl vom Fleisch (s. oben). Es hat den Vorteil, dass es bei der Ver­ar­bei­tung kaum noch Flüs­sig­keit ver­liert. Es gibt also kaum Unterschiede zwischen Roh- und Trockenmasse.
  • (Geflügel-)Protein (getrocknet)/ Tierisches Eiweiß (hydro­ly­siert): Bezeich­net das reine Protein des Flei­sches, aber ohne das Fleisch selbst.
  • Tie­ri­sche Nebenerzeugnisse/Fleischnebenerzeugnisse: Bezeich­net im Prinzip alles, was vom Tier stammt, aber kein reines Fleisch ist, bspw. Innereien, Knochen und Fell.
  • Fisch und Fisch­ne­ben­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Fisch­erzeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.
  • Milch und Mol­ke­rei­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Milch­er­zeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.
  • Ei und Eier­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Eier­er­zeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.

pflanzliche Nahrungsquellen:

  • Öle und Fette: alle tie­ri­schen sowie pflanz­li­chen Öle und Fette, die für die Hun­de­nah­rung zuge­las­sen sind.
  • Getreide: geschlos­sene Dekla­ra­ti­on, kann jede Getrei­de­sorte in jeder Form meinen.
  • Mais/Reis/Gerste/Weizen u.ä.: Offene Dekla­ra­ti­on von Getreide.
  • Mais­kle­ber: Wird als Bin­de­mit­tel für die Roh­masse ver­wen­det, reiner Bal­last­stoff.
  • Rüben-(trocken-)schnitzel/ Rübenmelasse(-schnitzel): Fällt bei der Her­stel­lung von Zucker aus Zucker­rü­ben ab, fun­giert als Bin­de­mit­tel für die Roh­masse. Liefert Vitamine, enthält Zucker.
  • Pflanz­li­che Neben­er­zeug­nisse: Reste der Pflan­zen­ver­wer­tung, alles, was nicht direkt das Korn oder die Frucht der Pflanze ist.
  • Pflanz­li­che Eiweiß­ex­trakte: Pflanz­li­che Erzeug­nisse mit min­des­tens 50% Roh­pro­tein (in der Tro­cken­masse), kann künst­lich ange­rei­chert oder umstruk­tu­riert sein.
  • Inulin und Ligno­zel­lu­lose: Gehören zu den pflanz­li­chen Neben­er­zeug­nis­sen. Nahezu unverdaulich, können aber posi­ti­ven Effekt auf die Ver­dau­ung haben. Steigern den Rohfasergehalt im Futter, senken ab einer gewissen Menge die Verdaulichkeit. Der Hund kann mehr von so einem Futter fressen, ohne dick zu werden. Wird deswegen gerne in Diät­fut­ter­mit­teln ein­ge­setzt.
  • FOS/MOS und andere: Ver­schie­dene Zucker­ver­bin­dun­gen, werden als Nah­rungs­er­gän­zung bei­ge­mischt. Beson­ders FOS (Fruc­too­li­gosac­charide) und MOS (Mann­a­n-Oli­gosac­charide) sollen eine posi­tive Wirkung auf den Bak­te­ri­en­be­satz im Darm haben.

(Quelle: https://vitaler-hund.de/ernaehrung/­deklaration-von-fertigfuttermitteln/)

Sind Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse schlecht?

Nein, denn in einem guten Dosenfleisch sind Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse sogar wichtige Nährstoffquellen für deinen Hund. Wichtig ist natürlich, dass genau deklariert ist, um was für ein Tier es sich handelt UND welche Nebenprodukte im Produkt gelandet sind. Es sollte also so etwas da stehen wie: …bestehend aus Pansen, Schlund, Leber und Lunge. Denn alle anderen Deklarationen, die offen sind, können auch wieder bedeuten, dass z.B. billige Füllstoffe enthalten sind und auch Schnäbel, Hufe und Co. im Produkt gelandet sind.

Fazit zu Trockenfutter

Wenn man das alles aufmerksam gelesen hat, kommt man schnell zu dem Schluss, dass ein einziges Trockenfutter NIE alle Bedürfnisse des Hundes abdecken kann. Was also tun? Ein gutes Fleisch, das gerne auch Dosenfleisch sein kann, versorgt deinen Hund mit den entsprechenden Bestandteilen, die er für ein gesundes Wachstum und ein langes Leben braucht! Wenn ihr dazu Fragen habt könnt ihr mich gerne (hier) kontaktieren.

Und was ist eigentlich nun dieses BARFen von dem alle so schwärmen?

BARF (biologisch artgerechtes Rohfutter) – die Methode orientiert sich an den Fressgewohnheiten von Wildhunden, insbesondere Wölfen. Vor allem für Allergiker eine gute Alternative. Grundsätzlich sollte mit dem Barfen nie vor dem 12. Lebensmonat begonnen werden und schon gar nicht mit gefährlichem Halbwissen aus dem Internet. Es ist unbedingt notwendig, einen ausgebildeten Ernährungsberater für Hunde zu Rate zu ziehen. Auch fertige BARF-Produkte oder Menüs können fatale Folgen haben!

Den heiligen Gral, DAS perfekte Hundefutter, gibt es auf dem Markt nicht. Neben den Inhaltsstoffen kommt es vor allem darauf an, wie dein Hund das Futter verträgt! Bei Unverträglichkeiten wie Juckreiz, Blähungen, zu häufigem Kotabsatz und Durchfall sollte auf jeden Fall das Futter gewechselt werden – egal wie „gut“ es klingt. (Hier gehts zum Q&A Output deuten.)

Wir hoffen, der Hundefutter-Dschungel hat sich mit diesem Beitrag für euch etwas gelichtet.

Janine Huber


© Titel-Foto: Nadine Pfeiffer
© Grafiken: Frech-Fuchs Photographie
soweit nicht anders angegeben

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Hundefutter. Mein Bruder informiert sich gerade zu Tiernahrung, weil er einen Hund adoptieren möchte. Gut zu wissen, dass auch Hundefutterhersteller genau angeben müssen, aus welchen Bestandteilen das Futter besteht.

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