Parasiten beim Hund
Parasiten beim Hund

Parasiten beim Hund

Erkennen und behandeln!

Parasiten sind lästig und manchmal auch nicht ganz ungefährlich. Deswegen gilt es, sie schnell zu identifizieren und entsprechend zu behandeln. Wie ihr die drei typischsten Hundeparasiten erkennen könnt und was ihr am besten dagegen unternehmt, haben wir euch in dieser kleinen Übersicht zusammengefasst.

Giardien

Häufige Symptome:

  • Erbrechen
  • Durchfall („fettig“, ockerfarben, übelriechend, mit Darmschleimhaut und/oder Blut)
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchgeräusche
  • Druckempfindlichkeit am Bauch
  • eventuell Abgeschlagenheit

Nachweisbar über einen Kotsammeltest. Kot wird über drei Tage gesammelt und in Teströhrchen zur Untersuchung verschickt. Wichtig: KEIN Schnelltestverfahren, da die Zysten der Giardien nicht immer mit ausgeschieden werden und die Ergebnisse somit „falsch negativ“ sein können!

Tipp: Kot kann auch selbst an die Universität Gießen geschickt werden, günstiger und schneller als die Untersuchung beim Arzt. Vor allem Hilfreich beim Folgetest der nach einigen Wochen wiederholt werden muss um zu Prüfen ob der Hund wieder frei von den Parasiten ist.

Infos unter: UNI Giessen

Füllt das Dokument der UNI wie folgt aus:

(PDF Dokument hier / UNI Giessen)

Behandlung
Giardien werden typischerweise zunächst mit Panacur oder Metronidazol behandelt. Bitte unbedingt an die empfohlene Gabe vom Tierarzt halten und die Behandlung auf keinen Fall verkürzen oder abbrechen, auch wenn der Hund symptomfrei wirkt. Nach vier Wochen wird ein weiterer Kotsammeltest zur Kontrolle gemacht. Ist dieser negativ, gilt der Hund als giardienfrei.

Unterstützend zur Medikamentenbehandlung muss im Haus und am Hund selbst auf gründlichste Hygiene geachtet werden!

  • JEDES Häufchen entsorgen
  • Hintern des Hundes sauber halten
  • Jeden Tag Futter- und Wassernapf auskochen (Wasserkocher / Spülmaschine)
  • Liegeflächen mit alten Handtüchern auslegen und diese mind. jeden zweiten Tag auf 90°C waschen
  • Glatte Böden können mit Halamid gereinigt werden – Dampfreiniger sind hier auch zu empfehlen.
  • Eine kohlenhydratfreie Ernährung soll helfen, die Giardien „auszuhungern“

Nach der Behandlung ist eine Darmaufbaukur beim Hund sehr zu empfehlen.

Produkttipp: ProBio Immun von DHN

Vorsicht! Giardien gelten als sogenannte Zoonose. Heißt: Menschen können sich beim Hund anstecken und umgekehrt!

Flöhe

Häufige Symptome:

  • Häufiges und hektisches Kratzen
  • Übermäßiges Lecken/Beißen von Körperstellen
  • Allgemeine Unruhe

Nachweisbar über das Ausbürsten mit einem Flohkamm und die Untersuchung des Fells. Entweder findet man sofort adulte Tiere oder im Kamm befindet sich Flohkot. Der Kot ist dunkel, krümelig und färbt sich rot, wenn man ihn befeuchtet (getrocknetes Blut).

Behandlung
90% der Flöhe sitzen nicht auf dem Wirt, sondern in unmittelbarer Umgebung. Deswegen ist es wichtig bei einem Flohbefall nicht nur den Hund zu behandeln!

  • Erstmaßnahme: Den Hund mit Flohshampoo baden (tötet adulte Flöhe, KEINE Larven und Eier!)
  • Vom Tierarzt ein für den Hund passendes Mittel besorgen (SpotOns wie Advantix oder Frontline – an der Stelle geht es leider oft nicht mehr ohne Chemie)
    Wichtig: Am besten ein Mittel, welches alle Stadien des Flohs tötet (adulte Tiere, Larven und Eier!)
  • Liegeplätze des Hundes mit alten Handtüchern auslegen und diese alle zwei Tage auf mind. 60°C waschen
  • Je nach Befall sollte unbedingt die Umgebung behandelt werden (z.B. mit ARDAP-Fogger oder Umgebungsspray zum gezielten Aufsprühen)
  • Jeden Tag gründlich staubsaugen (vor allem unzugängliche Ecken und Ritzen) und danach sofort den Beutel entsorgen. Bei beutellosen Staubsaugern: Einen kleinen Löffel ARDAP-Kieselgur (NICHT Kieselerde) mit aufsaugen.

Wichtig: Nach einem sehr extremen Flohbefall kann es nötig sein den Hund zu entwurmen. Flöhe sind leider oft Überträger von Bandwürmern!

Wurmbefall

Häufige Symptome:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit bzw. gesteigerter Appetit, aber Abnahme
  • Gewichtsverlust
  • „Schlitten fahren“ (Hund rutscht mit dem Hintern über den Boden)
  • Häufiges Lecken der Pfoten oder der Analregion
  • Abgeschlagenheit

Nachweisbar über eine Kotuntersuchung (Herz- und Lungenwürmer über Blutuntersuchung). Wichtig ist es, den genauen Wurmtyp zu bestimmen, damit die passende Wurmkur verabreicht werden kann.

Behandlung
Nach eindeutiger Identifikation des Wurmes über die empfohlene Wurmkur des Tierarztes. Im Anschluss ist eine weitere Kot- bzw. Blutuntersuchung sinnvoll, um sicher zu gehen, dass die Behandlung angeschlagen hat.Wichtig: Einige Wurmarten, wie z.B. Bandwürmer, sind auch für Menschen gefährlich und können vom Hund übertragen werden! Deswegen ist bei einem Befall gründliche Hygiene ein Muss!

Nadine Pfeiffer


Titelbild: © pixabay / geralt

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