Gotcha Day
Was für eine grauenvolle Nacht… hab ich alles was der kurze braucht? Wird es ihm bei mir genauso gut gehen wie bei der Züchterin? Ob er überhaupt mitkommen mag, oder vermisst er schon jetzt seine Geschwister? Hab ich genug Wissen, um mich, um dieses kleine Lebewesen richtig zu kümmern? Ich weiß es alles nicht. Ich wusste nur, wir müssen jetzt endlich los, um den kleinen Wurm – zum ersten mal überhaupt – fest in meine Arme schließen zu können.
Dieser Tag war unsäglich heiß. Natürlich! War ja klar. Wo ich ja Hitze so „mag“… und so ein Welpe natürlich auch. Nun ja – ich hab alles so gut es ging vorbereitet. Eine Kühlmatte noch für die Fahrt gekauft, einen Napf und Wasser sowieso dabei. Es wird schon alles.
Ungeduldig
Nach der Ankunft wartete ich ungeduldig, suchend auf eine kleine, beigefarbene Rennkartoffel … und da, da sah ich dich. Ich drehte mich noch einmal kurz um – passiert das jetzt wirklich!? Ja, es passierte wirklich. Ich drehte mich wieder um, stürmte in meinem Herzen los – ich bin natürlich im Schneckentempo gelaufen, um den kleinen Mann nicht gleich zu verschrecken. Mit deinen fröhlichen Knopfaugen kamst du auf mich zu gerannt – zum Glück. Ich hatte ja Angst du findest mich vielleicht doof.
Da saßen wir nun. Ungläubig umklammerte ich dich. Dein Babyflauschefell schnupperte so vertraut – und so saßen wir erst einmal eine Weile da. Dann mussten wir natürlich noch ein paar Details mit deiner Züchterin besprechen.
Abschied
Der Moment des Abschieds war bald gekommen. Tränen schossen mir und auch Ilona in die Augen. 13 Wochen warst du bei deinen Geschwistern und bei Ilona und nun nehm ich dich der Frau – die bisher deine Mama war – einfach weg. Grauenvolles Gefühl. Doch du hast es uns ganz einfach gemacht. Du drehtest dich zu mir um und wir liefen unsere ersten gemeinsamen Schritte. Ilona ging – sie winkte noch einmal. Deine Augen waren bei mir. Wir stiegen in das Auto – vertrauenvoll und natürlich auch ein wenig kaputt von der bisherigen Reise, blicktest du mich an: „Wo es jetzt wohl hingehen mag?“ – wir fuhren los. Ein kleiner Zwischenstopp noch einmal und dann waren wir in deinem neuen Heim. Und nun!? Erst mal schlafen, gaaaaaanz viel schlafen.
Willkommen zu Hause du kleine Fledermaus!
Janine Huber
Fotos: © Frech-Fuchs Photographie