Der einst so wilde Junghund schläft plötzlich viel mehr, der Bewegungsdrang lässt nach, es haben sich ein paar Pfündchen angesetzt und die Schnauze wird langsam grau – der Hund wird alt. Auch unsere besten Freunde erreichen irgendwann das Seniorenalter und haben, wie wir Menschen, andere Ansprüche als die jüngere Generation.
Ab wann gilt ein Hund als Senior?
Ab wann ein Hund zu den Senioren zählt, hängt von der Rasse, Genetik und Körpergröße ab. Grundsätzlich gilt: Kleine Hunde altern langsamer, große schneller. Der Alterungsprozess setzt ungefähr in diesem Zeitraum ein:
- Sehr große Hunde über 40 kg: ab dem 5. Lebensjahr
- Große Hunde zwischen 25 und 40 kg: ab dem 6. Lebensjahr
- Kleine und mittelgroße Hunde bis 25 kg: ab dem 7. Lebensjahr
Diese grobe Übersicht ist allerdings kein eindeutiger Stichtag dafür, ab wann der Hund die typischen Alterserscheinungen zeigt. Viele alte Hunde bleiben auch bis ins hohe Alter noch fit und agil. Es ist heutzutage dank moderner Medizin und artgerechter Haltung keine Seltenheit mehr, dass Hunde 15 Jahre oder älter werden.
Grundsätzlich gilt: Kleine Hunde altern langsamer, große schneller.
Woran erkenne ich, dass mein Hund alt wird?
Das Alter zeigt sich bei jedem Hund auf unterschiedliche Weise. Jedoch gibt es einige typische Alterserscheinungen, auf die man achten kann:
- Das Fell rund um die Schnauze ergraut langsam.
- Die Sehkraft lässt nach und die Augen werden evtl. trüb.
- Das Hörvermögen sinkt.
- Der Hund kann Urin nicht mehr so gut oder so lange halten wie früher.
- Muskulaturabbau
- Der Hund schläft viel mehr und ist ruhiger.
- Hundekumpels sind nicht mehr so interessant wie früher.
- Der Hund wirkt manchmal etwas desorientiert.
Der Alltag mit dem alten Hund
Alte Hunde verdienen von uns sehr viel Aufmerksamkeit, ähnlich wie Welpen. Lange hat uns bisher unser treuer Freund durchs Leben begleitet und uns viele schöne Momente beschert, deswegen sollten wir versuchen dem Senior in seinen gemütlicheren Tagen es so angenehm wie möglich zu gestalten. Spaziergänge sollten langsamer und mit mehr Ruhepausen gestaltet werden, der Hund darf zum Beispiel an einer Schnüffelstelle länger „Zeitung lesen“. Alte Hunde frieren schneller, deswegen ist die Anschaffung eines Hundemantels für den Winter oder bei Nässe u.U. sinnvoll. Die Ernährung sollte angepasst werden und weniger energiereich sein, alte Hunde verbrauchen bis zu 20% weniger Kalorien. Auch sollte der Hund nun wieder öfter die Möglichkeit bekommen sich zu lösen, da die Blase wahrscheinlich nicht mehr so gut funktioniert wie früher. Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sollten jetzt häufiger vorgenommen werden, um rechtzeitig auf eventuelle Erkrankungen zu reagieren. Ansonsten gilt: Die gemeinsame Zeit in Ruhe und ohne Hektik genießen. Das lehren uns nämlich alte Hunde: Gelassen und mit einer unendlichen Weisheit den Moment im Hier und Jetzt wahrzunehmen.
Tipp 1
Das optimale Körpergewicht
- Eigentlich beinahe unabhängig vom Alter, aber im Seniorstadium umso wichtiger. Je optimaler das Gewicht deines Hundes, desto leichter und freudiger wird er sich bewegen. Passe entsprechend das Futter an
Tipp 2
Fehl- und Überbelastung vermeiden
- Mute deinem Hund nicht mehr zu viel zu. Klar, Aktivität ist wichtig, aber achte bei Spaziergängen darauf das dein Hund nicht außer Puste gerät. Er sollte nicht mit Lahmen beginnen oder sich gar zurückfallen lassen. Warm Up und Cool down sind im Alter essentiell wichtig. Abwechslungsreiche Spaziergänge sind wichtig und tun ihm gut. Übungen z.B. mit einem „Fitbone“ Bewegungs-Knochen. Strukturiere deine Spaziergänge um ein einrosten zu verhindern. Geh z.B. Anstatt zwei großen Spaziergängen, mehrere kürzere.
Tipp 3
Sinnvolle Nahrungsergaenzungsmittel
- Nahrungsergänzungsmittel unterstützen deinen Hund im Alter. Aber viel hilft nicht viel, hol dir im zweifel Beratung ein – stelle somit sicher, dass du die Mittel sinnvoll miteinander kombinierst.
Nadine Pfeiffer / Janine Huber
Foto Titelbild: © Nancy Leetz-Rosenbohm