Was ist eigentlich mit Mika los!?
Was ist eigentlich mit Mika los!?

Was ist eigentlich mit Mika los!?

ACHTUNG – Die Story ist vielleicht nichts für Zartbesaitete!

Der ein oder andere hat sich sicher schon gefragt wo Mika ihre fesche Frisur her hat. Wo fängt man da nur an zu erzählen…

Mika ist eine topfitte Zuchthündin aus dem Hause der Kalimandscharos und hat schon 2 Würfe gemeistert. Einen davon sogar mit Kaiserschnitt (Vincent sein Wurf – die beiden musste ja auch unbedingt fette Kloppsiehunde machen – hier mehr zu dieser turbulenten Geburt vom P-Wurf). Sie ist schon immer eine sehr starke Hündin – eine OP!? Kikkifax – Sie rennt nach 2h wieder los. Sie hatte nie irgendwelche Wehwehchen oder Befindlichkeiten. 

Bild aus dem Jahre 2019

Also was ist passiert!? Anfang des Jahres – Januar 2021 konnte sie mehr oder minder von jetzt auf gleich ihre Zunge nicht mehr normal benutzen, sie war wie taub. Sie musste mühsam ihren Kopf nach hinten werfen und versuchen, so etwas Nahrung in den Rachen zu bekommen, um es herunterschlingen zu können. Trinken ging fast gar nicht mehr. Himmel und Hölle wurde in Bewegung gesetzt. Tierärzte und befreundete Züchter halfen wo es nur ging. Schnell stand der Verdacht einer Vergiftung im Raum. Es wurde alles getan was nur ging. Dennoch die Ernüchterung, das man jetzt nur noch abwarten kann und so rief mich Nancy an und meinte das es sein kann, dass wir uns in ein paar Tagen von Mika verabschieden müssen. Tränen flossen. 

Einige Tage sind vergangen

Es ging langsam besser und Hoffnung kam auf. Doch keine Vergiftung? Was war dann los. Viele Tests und Untersuchungen wurden in verschiedenen Kliniken gemacht. Nichts. 

Auf einmal nahm Sie auch noch stark ab, obwohl sie fast die doppelte Menge an Futter bekam. Weitere Tests wurden gemacht, hierbei ist dann auch die fesche Frisur entstanden. Nämlich durch eine Hirnpunktierung. Durch diese konnte endlich „etwas“ festgestellt werden, es wurde eine massive Myositis der Kaumuskulatur festgestellt, gepaart mit noch ein paar anderen Fachbegriffen die ich kaum aussprechen kann. Alles in allem eine Art massive Entzündung eines Nervs – ich versuche mir das ganze laienhaft mit einer Art Schlaganfallsymptomatik zu beschreiben. 

Nun ja was folgte, natürlich eine Cortison-Behandlung. Die Entzündung musste erst einmal weg. Es gab nach ein paar Wochen einige Besserungsanzeichen. Sie musste natürlich viel gepflegt werden, lief aber im Rudel mit als wäre nichts. Auch stellte keiner der anderen Hunde ihre Führungsposition als Rudelchefin in Frage. Was einfach erstaunlich war.

Das alles war noch nicht genug

Nebenwirkungen machten sich breit. Sie bekam Nasenbluten und ihr Zahnfleisch entzündete sich. Ein Backenzahn brach dabei auch noch entzwei. Cortison fährt die komplette Immunabwehr runter weshalb vermutlich auch noch die Zahnentzündung dazu kam. Also WIEDER eine OP. Auch hier ist es wieder ein wunder das sie heute überhaupt bei uns ist … während dieser OP ist sie 3mal kollabiert – ein großes Dankeschön an der Stelle an die Tierärzte dieser Welt die immer alles geben. 

Soweit so gut auch das hat sie mit einer Gelassenheit weggesteckt. Das mach den Tieren einmal nach – ein Wahnsinn – Ihr wurde jeglicher stress genommen den man ihr hat nehmen können damit alles in Ruhe abklingen konnte. Durch das Cortison hat sie einen ganz schönen Wasserbauch bekommen, Antriebslosigkeit folgten und die Fitness ging stark runter. 

Zeit verging

Ein/ zwei Monate vergingen – mit Tierheilpraktikern wurde ebenfalls kommuniziert um ihr einfach weiter Linderung und Besserung zu verschaffen. Es ging Bergauf und es wurde alles auch allmählich besser. Das Mika irgendwann zu uns kommen sollte, stand schon knapp 2 Jahre fest, umso schlimmer war diese ganze Erfahrung für mich. Mika sollte eigentlich noch ihren dritten und damit letzten Wurf machen und anschließend Anfang 2022 zu Vincent und mir ziehen. Da nun aber alles ganz anders kam – ging alles recht flott und sie Zog Anfang Mai 2021 zu uns. Die Gefühle waren dahingehend komplett durchwachsen – Werde ich Mika gerecht. Bekomm ich das alleine hin!? Was ist wenn es ihr wieder schlechter geht?

Nun aber los

Ich habe Nancy besucht. Eigentlich einfach nur mal so und Sie fragte mich. Willst du Mika eigentlich gleich mitnehmen? Ich komplett überfordert. Helikopter-Mum am ausrasten – ICH HABE NOCH KEINEN VERDAMMTEN 2ten Hundenapf und auch keine zweite Hundebox. Nun gut. So kommt manchmal alles ganz anders und ich nahm sie halt gleich mit. Sie klebte die Tage die ich zu Besuch war förmlich an mir als ob sie etwas merkte. Natürlich fällt es einer Züchterin nicht leicht den eigenen geliebten Hund abzugeben und schon gar nicht nach einer solchen Geschichte und noch dazu die Chefin aus dem Rudel. Zu diesem Thema schreibe ich jedoch nochmal einen eigenständigen Beitrag.

Der Tag der Abreise kam und sie stand noch vor mir an meinem Auto. Wir verabschiedeten uns und als ich ins Auto stieg und kurz nach unten zu Mika schaute kamen mir die Tränen. Ist es nicht verrückt einmal das Gefühl zu haben jemandem sein geliebtes Tier zu nehmen und andererseits das Glücksgefühl haben zu dürfen das dieser Hund überhaupt gerade da ist und mich zufrieden anschaute in welches Abenteuer wir wohl nun starten.

Foto: Nancy Leetz-Rosenbohm

Immer fitter Stück für Stück

Mittlerweile geht es Mika natürlich wieder sehr viel besser… sie wird immer fitter und auch die Zunge ist besser geworden. Der Wasserbauch ist komplett weg. Das Cortison langsam komplett aus dem Körper raus und ihre Haare wachsen wieder – Ein Handicap wird sie aber immer haben.

Aber sie kann fressen und trinken und außer, dass man ihr nach dem Fressen die Schnute abwischen muss und sie zum essen etwas länger braucht oder die ein oder andere Pause zum trinken mehr braucht – weil sie mit einmal nicht so viel aufnehmen kann – ist sie ein ganz normaler Hund, mit Macken und Albernheiten im Kopf.

Danke Nancy das du mir die kleine Maus dennoch anvertraust… lange habt ihr gekämpft.

Und die zwei sind in dem ersten Monat – die Mika gerade einmal hier ist – schon ganz toll zusammen Gewachsen. Als wäre es nie anders gewesen. Auch wenn sie sich kennen und mögen, so sind es doch zwei Erwachsene Hunde deren Alltag etwas anders ist. Und Vincent ist und bleibt natürlich mein kleiner Kasperkopf… auch wenn er sich die erste Zeit mit Mika zusammengerissen hat so kommen jetzt doch die kleinen Marotten wieder durch. Zum Glück.

Janine Huber


Fotos: © Frech-Fuchs Photographie
(soweit nicht anders angegeben)

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