Das Weihnachts-Dream-Team
Das Weihnachts-Dream-Team

Das Weihnachts-Dream-Team

Corgi Harry hatte das Paradies auf Erden. Seine Menschen verwöhnten ihn und er war der Mittelpunkt der Familie. Kurz vor Weihnachten ist plötzlich irgendwas anders. „Die verhalten sich aber komisch“, denkt Harry. Sehr bald findet er den Grund für die Veränderungen heraus. Ein zweiter Corgi! Ein Welpe! Und dazu noch eine Hündin! „Das darf doch nicht wahr sein“, schimpft er. „Das ist Betty. Ihr werdet sicher gute Freunde“, sagt sein Frauchen. „Das wollen wir mal sehen“, dachte sich Harry.

Das Schlimmste: Immer wieder kam sie zu ihm, weil sie nicht allein schlafen wollte. Harry aber gab ihr zu verstehen, sein Bett gefälligst zu meiden. Für ihn war sie nur eine kleine Göre, die nicht mal richtig bellen kann. Aber bei einer Sache waren sie sich einig: Kater Pete von nebenan. Dieser eingebildete Kerl provozierte den ganzen Tag. „Wir müssen etwas gegen Pete unternehmen, Harry“, sagte Betty. Harry lag in seinem Bettchen und schlummerte vor sich hin. „Lass mich in Ruhe. Ich bin zu alt dafür“, hauchte er im Halbschlaf.

Am 24.12. stand der Weihnachtsbaum schön geschmückt im Wohnzimmer. Der Weihnachtsmann würde nicht nur Geschenke für die Menschen bringen, sondern auch für die Hunde. Harry bekam einen von den großen Kauknochen, die er so liebte. Für Betty gab es ein Kauholz aus Kaffeebaum für den Zahnwechsel. „Oh Harry, ich freu mich so.“, wuffte Betty ihn mit wedelnder Rute an. „Ja ja“, kläffte er zurück. Insgeheim genauso aufgeregt.

Aber erst war es Zeit für ein Schläfchen. Harry verkroch sich auf sein Bettchen und machte es sich bequem. Auch Betty schlief ein. Doch ein Knarren ließ sie aufwachen.

Langsam stieg sie aus ihrem Bett und lief auf leisen Pfoten zu Harry. Der lag auf dem Rücken und schnarchte friedlich vor sich hin. Die Menschen waren noch unterwegs. Der Weihnachtsmann vielleicht? Aber der war bereits da und hatte ihre Geschenke in der Speisekammer abgelegt. „Harry. Wach auf. Ich glaube, da klaut jemand unsere Geschenke.“ Als Harry diese Worte vernahm, riss er die Augen auf, drehte sich blitzschnell auf den Bauch und war hellwach. „Pete. Wir müssen ihm eine Lektion erteilen.“, sagte er und Betty nickte. Pete wusste, dass es hier immer tolle Sachen zu Weihnachten gab. „Und jetzt, da sie zu zweit sind, gibt’s noch mal Leckereien für mich.“ Pete begann leise nach den Geschenken zu suchen. Er schlich in die Speisekammer. Dort entdeckte er schnell alles.

Schelmisch grinsend wollte er gerade seine Beute schnappen, als ihn plötzlich von oben eine Flüssigkeit übergoss. Milch. Pete hatte keine Zeit sich von dem Schrecken zu erholen, da traf ihn bereits ein Schwall Mehl und blieb überall an seinem milchgetränkten Fell haften. Harry stand vor ihm. „Verschwinde von hier“, knurrte er Pete an. Der grinste selbstsicher. „Ihr zwei könnt gar nichts ausrichten.“

Pete wollte gerade den Kauknochen schnappen, da fing Betty an ganz laut zu bellen. Sie machte so ein Theater, dass ihre Menschen es schon von draußen hören konnten. Harry versperrte Pete den Weg. Der erkannte, wie aus sichtslos seine Lage war, und versuchte zu beschwichtigen. „Es war doch nur Spaß.“ Aber all seine Worte halfen nicht. Betty brüllte und Harry knurrte. Plötzlich wurde die Tür zur Speisekammer aufgerissen. Eine grelle Frauenstimme schrie „Du kommst hier nicht mehr rein!“ und verscheuchte den mit Milch und Mehl begossenen Kater. Der rannte so schnell wie möglich aus dem Haus. Abends lagen Harry und Betty zufrieden auf ihren Betten. „Ich wusste gar nicht, dass du so laut bellen kannst“, sagte Harry. „Ich habe einen guten Lehrmeister“, zwinkerte sie zurück.  Harry merkte, wie stolz er war. Und dass es doch ganz schön war, eine kleine Schwester zu haben. Er kaute genüsslich an seinem Knochen, rutschte an den Rand des Bettes und sah Betty an. Die ließ sich nicht zweimal bitten und so lagen beide zufrieden zusammen auf Harrys Bettchen.

Eine Geschichte von
Sandra Hanke


Fotos: © Frech-Fuchs Photographie / Janine Huber + René Hempel

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